Lebensmittel

Lebensmittel

6. November 2021 0 Von Aljoscha

Investitionen in die Lebensmittelbranche ist ein heißer Trend bei Investoren welcher mehr und mehr an Bedeutung gewinnt, bei welchem die Nachfrage nach Fleischalternativen oder die Reduzierung von Lebensmittelabfällen eine große Rolle spielt. 

WACHSENDES GESUNDHEITSBEWUSSTSEIN

Silvester 2020 wird den meisten eher an einen ruhigen Abend daheim erinnern statt dem Gedränge in einer Bar oder Nachtclub. Die Neujahrsvorsätze hingegen sollten in etwa dem entsprechen, was sie in der Vor-Covid-Zeit waren. Ob mehr Sport, weniger Zigaretten oder eine Diät, die Halbwertszeit solcher Ziele ist häufig sehr kurz. Abgesehen davon brauchen viele Menschen ein solches Ritual zum Jahreswechsel gar nicht mehr, weil sie ohnehin schon mehr auf ihre Gesundheit achten,  insbesondere zum Thema Ernährung. Mehr als jeder fünfte Europäer verzichtet bewusst und regelmäßig auf Fleisch und Wurst. Zu diesem Ergebnis kam der Lebensmittelhersteller Veganz im vergangenen Herbst nach einer repräsentativen Umfrage in 7 Ländern. Über die Hälfte dieser „Flexitarier“ kann sich vorstellen, in Zukunft auf eine rein vegetarische Ernährung umzusteigen. 5,8 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer verzichten bereits auf Fleisch – in keinem anderen der untersuchten Länder ist der Anteil der Vegetarier so hoch.

MEHR WOHLSTAND, MEHR PROTEINE

Ungeachtet dieses Trends sind weltweit mehr als 2 Milliarden Menschen übergewichtig. Fast Food, das mit erheblichen Mengen an Zucker, Salz und Fett zubereitet wird, dominiert den Speiseplan vieler Verbraucher. Hier macht sich der steigende Wohlstand, insbesondere in den Schwellenländern, bemerkbar. Obwohl der Eiweißverbrauch pro Kopf und Tag in den Schwellenländern mit 76 Gramm noch hinter dem der Industrieländer (100 Gramm) zurückbleibt, schließt sich diese Lücke allmählich. Experten rechnen daher mit einer Beschleunigung des Wachstums der Proteinnachfrage als Folge des strukturellen Anstiegs der Weltbevölkerung. Dieses Problem wird mit tierischen Proteinen allein nur schwer zu lösen sein. Allein schon der enorme Konflikt mit der Umwelt spricht gegen ein „Weiter so!“. Neben 40 % des weltweiten Landbedarfs und 70 % des Süßwasserverbrauchs sind 30 % der Treibhausgasemissionen auf die Nahrungsmittelproduktion zurückzuführen. Kurzum, ein Strukturwandel in diesem bedeutenden Wirtschaftszweig scheint unausweichlich.

LEUCHTENDES BEISPIEL AUS KALIFORNIEN

Die „Lebensmittelrevolution“ ist bereits in vollem Gange, wobei innovative Start-ups die etablierten Akteure des Lebensmittelsektors herausfordern. Einer der bekanntesten „Revolutionäre“ ist Beyond Meat. Das 2009 gegründete Unternehmen hat sich ganz der Frage verschrieben, wie sich die Menschheit im Einklang mit Gesundheit, Klima, Ressourcenverbrauch und Tierschutz ernähren soll. Als Antwort darauf haben die Kalifornier Fleischersatzprodukte auf rein pflanzlicher Basis entwickelt. Der ökologische Fußabdruck des Beyond Burger spricht für sich: Unter anderem entstehen bei der Herstellung des Pattys fast 90 % weniger Treibhausgasemissionen als beim tierischen Original (siehe Grafik). Mit seinen hohen Wachstumsraten lässt Beyond Meat den Anlegern das Wasser im Munde zusammenlaufen. Obwohl die Aktie den wenige Monate nach dem Börsengang erreichten Höchststand nicht halten konnte, wird sie immer noch zum fast Fünffachen des im Mai 2019 festgelegten Ausgabepreises gehandelt.

Ein anderes Beispiel in der Lebensmittelbranche ist Winnow, ein Unternehmen, das sich mit der Entsorgung von Lebensmittelabfällen befasst, setzt eine Technologie der künstlichen Intelligenz ein, die mit Kameras an Behältern in Restaurants verbunden ist. Mithilfe von Bilderkennung kann das Unternehmen feststellen, was weggeworfen wird, und die Restaurants können diesbezüglich Ihre Abfälle und Produktion effektiv reduzieren.

ENORME DISKREPANZ

So spektakulär die Anfänge des Veggie-Burger-Spezialisten an der Nasdaq auch waren, an der Börse dominieren (noch) die klassischen Lebensmittelhersteller das Geschehen, ebenso wie in den Kühlregalen des Handels.  Zusammengenommen kommen die auf die „Zukunft der Lebensmittel“ ausgerichteten Unternehmen nur auf einen Marktwert von etwas mehr als 500 Mrd. CHF (siehe Grafik). Dennoch schneiden die jungen Herausforderer in Sachen Wachstum deutlich besser ab als Nestlé und Co.: Laut Tareno lag ihr durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum zwischen 2017 und dem vergangenen Jahr bei 9,0 %. Im Vergleich dazu stagnierten die Erträge der traditionellen Lebensmittelhersteller. Diese enorme Diskrepanz bietet Anlegern viele Möglichkeiten um von der Transformation des Sektors zu profitieren, wäre ein aktiver Investmentansatz mit Fokus auf Small und Mid Caps von Vorteil. Wir strukturieren euch ein Zertifikat welches die bekanntesten und aufstebendsten ‚Future Food Unternehmen abdeckt“. Dieses Produkt vereint besonders innovative Unternehmen aus der gesamten Lebensmittel-Wertschöpfungskette – von der Landwirtschaft über die Lebensmittelproduktion bis hin zum Vertrieb.